ÊÐÎÌÎ «Ðàâíîâåñèå»
íîâîñòè
îò÷åòû
ïðîåêòû
Ïðîñüáû î ïîìîùè
Î äåòÿõ-ñèðîòàõ
Îòêàçíûå äåòè
Î äåòñêèõ äîìàõ
Îá óñûíîâëåíèè
Î çàêëþ÷åííûõ
Î áåçäîìíûõ
Î öåðêâè
Î ñåìüå è îáùåñòâå
îá îðãàíèçàöèè
Ôîðóì
Ïî÷òà
Rambler's Top100
Ðåéòèíã@Mail.ru

Zypries fordert Adoptionsrecht für Homosexuelle

26.07.2009

Ðàçäåëû:

Brigitte Zypries spricht sich für eine Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften bei der Adoption aus. Kinder bräuchten das klassische Rollenmodell nicht, meint die Justizministerin. Das bestätigt eine Studie. Diese untersucht auch die Frage, ob Kinder gleichgeschlechtlicher Paare diskriminiert werden.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, auch homosexuellen Paaren die Adoption von Kindern zu ermöglichen. „Das Kindeswohl ist in Regenbogenfamilien genauso gewahrt wie in anderen Familienformen", sagte Zypries bei der Vorstellung einer Studie zu Kindern in homosexuellen Lebensgemeinschaften. „Persönlichkeitsentwicklung, schulische und berufliche Entwicklung der betroffenen Kinder verlaufen positiv." Sie entwickelten sich genauso gut wie Kinder aus heterosexuellen Beziehungen.

Nach Schätzungen leben rund 16.000 Kinder in Deutschland bei gleichgeschlechtlichen Paaren, die große Mehrheit davon bei lesbischen Frauen. Die meisten Kinder stammen aus früheren heterosexuellen Beziehungen. 2200 dieser Kinder leben bei eingetragenen Lebenspartnerschaften. Gleichzeitig wächst der Anteil von Kindern aus künstlicher Befruchtung. Dabei verlassen sich viele lesbische Paare auf die Hilfe schwuler Freunde.

Zypries forderte, Deutschland müsse das europäische Adoptionsübereinkommen anwenden, das Adoptionen durch homosexuelle Paare möglich macht. Der Koalitionspartner sähe sich dazu allerdings „nicht in der Lage", kritisierte die Ministerin. Bisher hätten elf von 47 Staaten das Übereinkommen unterzeichnet. Es tritt in Kraft, wenn mindestens drei Staaten es in nationales Recht umsetzen. Dies wird nach Zypries' Einschätzung binnen eines halben Jahres der Fall sein. Daneben müssten eingetragene Lebenspartnerschaften auch steuerrechtlich gleichgestellt werden.

Die am Donnerstag vorgestellte Studie unter Leitung des Instituts für Familienforschung an der Universität Bamberg ergab, dass das klassische Rollenmodell für ein gutes Aufwachsen der Kinder nicht nötig ist. Entscheidend ist vielmehr die gute Beziehung zwischen Eltern und Kind. Eine Mehrheit der Kinder (63 Prozent aus Sicht der Eltern, 53 Prozent aus Sicht der Kinder) hat überdies keine Diskriminierung erfahren. Wenn es diese gibt, äußert sie sich vorwiegend in Hänseleien und Beschimpfungen.Das so genannte kleine Sorgerecht, bei dem der Lebenspartner in Angelegenheiten des täglichen Lebens mitentscheiden darf, wird der Studie zufolge gut angenommen. 75 Prozent der Partner oder Partnerinnen nähmen an der Erziehung des Kindes, das meist aus einer früheren Ehe oder Partnerschaft stammt, intensiv mit teil. Noch höher sei der Anteil bei Kindern, die in die Beziehung hineingeboren wurden, etwa durch eine künstliche Befruchtung. Rund die Hälfte dieser Kinder wurde durch den jeweiligen Partner „stiefkindadoptiert", die große Mehrheit der übrigen Paare will diesen Schritt gehen. Die Stiefkindadoption ermöglicht es, das leibliche Kind des Lebenspartners zu adoptieren. Anders als die Adoption etwa von Waisen, also nicht leiblichen Kindern beider Partner, ist dies auch gleichgeschlechtlichen Paaren erlaubt.

Die Vizevorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, begrüßte Zypries' Forderungen nach einem gemeinsamen Adoptionsrecht für homosexuelle Paare. Dies sei „Ausdruck der Lebensrealität in unserer Gesellschaft". Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland teilte mit, die Ergebnisse der Studie seien nicht anders zu erwarten gewesen. Sie widerlegten alle Argumente „rückwärtsgewandter Kreise" gegen ein gemeinsames Adoptionsrecht. Jetzt müsse der Gesetzgeber schnell entsprechend handeln.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article4176830/Zypries-fordert-Adoptionsrecht-fuer-Homosexuelle.html